Im Zuge der pro Gebäude rund sechs Monate dauernden Modernisierung werden die Häuser einer Putzsanierung unterzogen und brandschutztechnisch ertüchtigt. Kunststofffenster werden gegen die im ursprünglichen Entwurf von Buxbaum vorgesehenen Holzsprossenfenster ausgetauscht und mit dazu passenden Klappläden aus Lärchenholz versehen. Das Dach wird neu und ebenfalls denkmalgerecht mit einer Biberschwanzeindeckung eingedeckt. Auch die Hauseingangsbereiche, Hauseingangstüren, Briefkasten- und Klingelanlagen sowie die Außenanlagen werden überarbeitet.
Um die Gebäude wieder möglichst originalgetreu herzurichten, wurde auf einen erfahrenen Restaurator zurückgegriffen. Mit seiner Hilfe konnten die alten, zu Buxbaums Zeiten verwendeten, Fassadenfarben anhand von Farbresten rekonstruiert werden. So besaßen die Häuser im oberen Spessartring ursprünglich einen Anstrich in Amberger Gelb, einer Art Ockerton. Als Kontrast dazu waren die Klappläden in einem dunklen Oxidrot oder auch einem satten Moosgrün gestrichen. Weiter unten im Spessartring waren die Fassaden hingegen „Pompejanisch Rot“.
Da die Recherche nach den ursprünglichen Fassadenfarben abschnittsweise, parallel zur Modernisierung, erfolgt, steht noch nicht fest, wie die weiter unten im Rhönring angesiedelten Häuser einmal aussehen werden. Bei den bereits modernisierten Häusern wurde die Ursprungsfarbe wieder hergestellt. August Buxbaum ließ viele Gebäude seines Ensembles mit Loggien versehen, die den Bewohnern als Freisitz dienen sollten – auch das war im sozialen Wohnungsbau des frühen 20. Jahrhunderts eine Seltenheit. Über die Jahre wurden viele dieser Loggien von den Bewohnern geschlossen und in zusätzlichen Wohnraum umgewandelt. Dies entspricht zwar nicht dem Ursprungszustand, die bauverein AG wird Loggien, die auf ausdrücklichen Wunsch der Bewohner geschlossen bleiben sollen, jedoch – anders als ursprünglich geplant – nicht wieder zurückbauen lassen. Bei Mieterwechseln behält sich das Unternehmen jedoch vor, Loggien wieder zu öffnen, um so den ursprünglichen Gebäudeeindruck wiederherzustellen.
Die Großmodernisierung im Rhön- und Spessartring wird von der bauverein AG mit einer kontinuierlichen Mieterkommunikation und -information begleitet: Im Vorgang zu jedem Modernisierungsabschnitt finden Informationsveranstaltungen für die betroffenen Bewohner statt. Auch gibt es einen „Kummerkasten“, eine zweiwöchentliche Sprechstunde, eine eigene Website, eine spezielle Mailadresse, und seit Dezember 2017 findet zudem ein regelmäßiger Austausch mit den Vertretern der Mieter-Arbeitsgruppe „Rhönring“ statt. Ziel ist es, die die Maßnahme begleitende Kommunikation weiter zu verbessern und so auch die Akzeptanz der Mieter gegenüber der Großmodernisierung zu erhöhen.
Die bauverein AG ist überzeugt, dass die Modernisierung des Ensembles am Fuß der Mathildenhöhe das Stadtbild deutlich aufwertet. Mit dem geplanten Anschluss aller modernisierten Gebäude an das Fernwärmenetz soll zudem ein Beitrag zum Klimaschutzkonzept der Stadt Darmstadt geleistet werden: So verringern sich die CO2-Emissionen durch die Umstellung auf Fernwärme über den gesamten Rhön-/Spessartring hinweg um rund 70%. Die Umstellung von Gas auf Fernwärme erfolgt sukzessive, nach Fertigstellung der einzelnen Modernisierungsabschnitte.